Arbeitsschutz für Subunternehmer und Personaldienstleister (SCC und SCP)

Für Unternehmen, die fremde Arbeitskräfte im eigenen Betrieb beschäftigen, spielt neben Qualifikation, Produktivität und Zuverlässigkeit dieser Beschäftigten vor allem das Thema Sicherheit und Arbeitsschutz eine große Rolle. Die Fremd-Arbeitnehmer sollen weder sich selbst noch die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter oder gar die des ganzen Betriebs gefährden. Je gefahrlastiger die Tätigkeit, desto wichtiger sind verlässliche Arbeitsschutzmaßnahmen. Die ersten normierten Regelwerke wurden deshalb von der petrochemischen Industrie für Subunternehmer und Leiharbeiter in Raffinerien, Chemiefabriken sowie Kraft- und Stahlwerken entwickelt. Das Regelwerk SCC (Sicherheits Certifikat Contraktoren) und die darauf basierenden Vorgaben für Personaldienstleister SCP (Sicherheits Certifikat Personaldienstleister) werden mittlerweile aber auch oft von Auftraggebern aus anderen Branchen verlangt, was neben tatsächlichen oftmals auch rechtliche Gründe hat. Die geschäftsführenden Organe eines Unternehmens sind für die Sicherheit ihrer Beschäftigten sowie die Einhaltung von Umweltschutzvorschriften verantwortlich. Werden fremde Mitarbeiter zu diesen Themen nicht angemessen instruiert, drohen nicht nur dem Unternehmen selbst Bußgelder, sondern auch (straf-) rechtliche Konsequenzen, die die Mitglieder des Vorstandes bzw. der Geschäftsführung persönlich treffen. Vielen Auftraggebern ist es deshalb wichtig, sich im Schadensfall rechtlich exkulpieren zu können. Eine Möglichkeit der rechtlichen Absicherung besteht darin, ausschließlich mit einschlägig zertifizierten Dienstleistern zusammenzuarbeiten, da der Auftraggeber dann darauf vertrauen darf, dass die Fremd-Arbeitnehmer in allen relevanten Bereichen des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes angemessen geschult sind und er keine Basiskenntnisse mehr vermitteln muss.

 

 

SCC

Zertifizierung

Was verlangen SCC und SPC von Ihrem Unternehmen?

Bei den Regelwerken SCC und SPC handelt es sich um ein kombiniertes Arbeitssicherheits- und Umweltschutzmanagementsystem (SGU). Die Zertifizierung erfolgt anhand von Checklisten, die die normativen Vorgaben der Regelwerke in etwa 30 Fragen übersetzen, die von dem zu zertifizierenden Unternehmen zufriedenstellend beantwortet werden müssen. Die Checkliste SPC deckt die Themen SGU-Politik im Unternehmen, Gefährdungsermittlung und -bewertung, Schulung, -Information und Unterweisung der operativ tätigen Mitarbeiter und der Führungskräfte,
SGU Bewusstsein, SGU-Projektbetreuung (beim Kunden), sowie das betriebliche Gesundheitswesen und die Meldung, Dokumentation und Analyse von Arbeitsunfällen ab.

Neben dem SGU-Managementsystem selbst wird darüber hinaus auch das Fachwissen der Mitarbeiter und der Führungskräfte zu den Themen Arbeitssicherheit und Umweltschutz getestet. Dafür existiert ein Fragenkatalog, auf den sich gerade Führungskräfte gut vorbereiten sollten, da von diesem Personenkreis durchaus dezidierte Kenntnisse erwartet werden. Oder wissen Sie bereits, in welcher Vorschrift die freiwillige Beteiligung an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung geregelt ist? Die richtige Antwort auf diese Original-Frage aus dem Katalog für Führungskräfte lautet „EMAS III gemäß EG-Verordnung 1221/2009. Da der (europa-) rechtliche Ordnungsrahmen im Bereich Arbeits- und Umweltschutz recht komplex ist, lohnt sich zumindest für Führungskräfte die Teilnahme an speziellen Schulungen, die auf die SCP-Zertifizierung vorbereiten.

Was sollten Sie bei der Implementierung von SCC und SCP beachten?

Als erstes sollten Sie sich mit den doch recht umfassenden Vorgaben der beiden Standards vertraut machen. Das SCC-Regelwerk wurde zuletzt 2011 überarbeitet und wird seither nicht mehr als Gesamtwerk publiziert. Die normativen Vorgaben, also die Regeln selbst, werden von der Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V. (DGMK) herausgegeben und vertrieben. Die Vorschriften zum Ablauf der Zertifizierung legt dagegen die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DakkS) fest. Der wirtschaftlichste Weg zur erfolgreichen Einführung und Zertifizierung der Regelwerke besteht darin, frühzeitig mit einem erfahrenen Auditor zusammenzuarbeiten. Die Vorrate unterstützt Sie gerne bei der Suche nach dem richtigen Experten.